„Shtrigas können sich von jedem ernähren, aber sie bevorzugen Kinder“
Sam (Supernatural)
Das Fabelwesen, das sich hinter dem Namen Shtriga verbirgt, entspringt der albanischen Mythologie. In dieser wird sie als vampirische Hexe beschrieben, die sich vom Blut der Menschen ernährt. Besonders Säuglinge werden von dem bösen Geist bevorzugt.
Am Tage nimmt die dämonische Hexe zumeist die Gestalt einer alten Frau an. Sie besitzt graues Haar, blasse Augen, eine krumme Nase und ein entstelltes Gesicht. Der böse Blick der Greisin ist den Menschen zumeist unangenehm, weshalb sie die Straßenseite wechseln, sobald eine getarnte Shtriga ihren Weg kreuzt. Doch nicht jede Vampirhexe spaziert unverhohlen durch die Gassen von Städten und Dörfern. Manch eine bevorzugt auch ein zurückgezogenes Leben in tiefen Wäldern, die sie nur dann verlässt, wenn sie Hunger verspürt.
Ihre Jagdzeit beginnt mit Einbruch der Finsternis. Verborgen in der Schwärze der Nacht verwandelt sich die Vampirhexe in ein fliegendes Insekt. Traditionell nimmt sie zur Geisterstunde die Gestalt einer Biene, Motte oder Fliege an. Als unauffälliges Fluginsekt bahnt sich die Shtriga ihren Weg in das Zimmer ihres Opfers. Dem boshaften Fabelwesen genügt dabei schon ein angekipptes Fenster, ein Lüftungsschacht oder ein Schlitz in der Tür. Gebeugt über den Körper des auserkorenen Menschen verwandelt sie sich zurück in die Frau mit den hasserfüllten Augen. Dann beginnt sie mit dem Blutsaugen und dem Entziehen der Lebenskraft. Obwohl sie sich von jedem Lebewesen ernähren kann, wählt die Shtriga zumeist Kinder als ihre Opfer aus, da diese eine stärkere Lebenskraft innehaben. Nach dem Besuch der Shtriga müssen die betroffenen Erwachsenen und Kinder nicht unverzüglich sterben, häufig erwachen sie am nächsten Morgen „nur“ mit schwerwiegenden Krankheiten. Hoffnung auf Heilung stellt einzig und allein die Shtriga dar. Nur diese kann die herbeigeführte Schwächung tilgen. Verweigerte sich diese jedoch der Heilung, spricht sie damit zugleich das Todesurteil über die Erwählten aus.


Durch das Entziehen der Lebenskraft und Blutsaugen besitzen Shtrigas eine Lebensspanne, welche jene von Normalsterblichen weit übertrifft. Zudem ist die Vampirhexe beinahe unverwundbar. Mit den Jahren konnten die Menschen allerdings Methoden entwickeln, um eine Shtriga zu erkennen und auszuschalten. Um die dämonische Hexe davon abzuhalten, sich am eigenen Blut und an der Lebenskraft zu vergehen, müssen Menschen ihre Finger mit Salz bestreuen und mit geschlossenen Augen den Mund, das Herz sowie die Magengrube mit den bestreuten Fingerkuppen berühren und anschließend das Salz ins Feuer werfen. Da die Hexe auch vampirische Züge besitzt, soll sich zudem Knoblauch eignen, um sie am Eindringen in das eigene Haus zu hindern. In einigen Regionen Albaniens werden aus diesem Grund Puppen aus Knoblauch erbaut und in innerhalb des Hausflures aufgestellt. Um eine Shtriga zu fangen, könne man sich zudem am Ostersonntag mit einem Kreuz, gefertigt aus Schweineknochen, vor den Eingang einer Kirche stellen. Durch diese Methode soll die dämonische Hexe in der Kirche gefangen werden. Anschließend würde sich die Hexe durch herkömmliche Methoden des Mordens auf der Schwelle des Gotteshauses töten lassen. Der islamische Mythos dagegen besagt, dass eine Shtriga durch die Rezitation von Versen aus dem Koran vertrieben oder sogar getötet werden kann. (Hinweis: Die Wirksamkeit dieser Methoden konnte von der Redaktion nicht nachgewiesen werden.)
Julia ist die Ambivalenz auf zwei Beinen. Sie lebt einerseits mit Dinosauriern und Shakespeare in der Vergangenheit, ihr (seit drei Jahren) fast vollendeter Debüt-Roman spielt jedoch in der Zukunft. Sie wollte eigentlich etwas "Sicheres" studieren und ist jetzt blöderweise im Journalismus gelandet. Dort ist sie ganz nebenbei Mate-abhängig geworden und mit ihrer Tastatur verwachsen.