Ausgabe 6Editorial

EDITORIAL

Seit nunmehr über zwei Jahren hält das Corona-Virus die gesamte Welt in Atem. Es ist eine der gravierendsten Pandemien der jüngeren Geschichte. Viele Generationen nach uns wird man noch vom Lockdown, der Maskenpflicht und natürlich den Opferzahlen sprechen. Insgesamt erkrankten weltweit bereits über 512 Millionen Menschen an COVID-19, mehr als 6,2 Millionen Todesfälle gibt es in Zusammenhang mit der Krankheit zu beklagen.

Im Januar 2022 brach der unterseeische Vulkan Hunga Tonga inmitten der paradiesischen Inselwelt Ozeaniens aus. Die Eruption war eine der stärksten der jüngeren Geschichte, die Auswirkungen waren weltweit mess- und spürbar. Neben Tsunamis und Ascheregen in der direkten Umgebung umrundete die Druckwelle mehrfach die gesamte Erde und der Knall der Explosion konnte noch im über 9.700 Kilometer entfernten Alaska vernommen werden.

Und wusstet ihr, dass am Freitag, den 13. April 2029, der 350 Meter große Asteroid Apophis in einer Entfernung von nur 31.750 Kilometern an der Erde vorbeizischen wird? Zur Erinnerung: der Mond ist mehr als zehn Mal so weit von unserem Planeten entfernt, nämlich satte 384.400 Kilometer. Ein Einschlag des Himmelskörpers würde 900.000 Kilotonnen an Energie freisetzen, die Hiroshima-Atombombe kam auf 13 Kilotonnen.

Im Angesicht all dieser realen Katastrophen und potentiellen Bedrohungen wird uns bewusst, wie fragil die menschliche Zivilisation auf diesem winzigen, blauen Punkt inmitten des endlosen Universums ist. Auch Kriege, Überbevölkerung und Hungersnöte als teils hausgemachte Probleme tragen ihren Teil dazu bei. Man könnte fast schon meinen, das Ende der Welt steht uns bevor.

Tatsächlich ist der Untergang unseres Planeten – sei es durch eine Seuche, die Urgewalt der Natur oder einen kosmischen Gesteinsbrocken – ein Thema, welches die Menschen schon seit Anbeginn der Zeit beschäftigt. Ob bei den Ägyptern, Azteken, Wikingern oder im Christentum – Endzeitszenarien und apokalyptische Prophezeiungen findet man in nahezu allen Kulturen, Mythologien und Religionen. Und natürlich spielen Weltuntergänge auch in Fantasy und Science-Fiction sowie allgemein in der Belletristik und Popkultur eine wichtige Rolle.

In unserer 6. Ausgabe soll sich alles um dieses (zugegeben pessimistische) Thema drehen. Wir werfen einen Blick in ausgewählte, religiös-mythische Erzählungen über das Ende der Welt (von der Bibel bis zur Nordischen Mythologie) und offenbaren interessante Parallelen zu Weltuntergangsszenarien in Fantasy-Werken. Pandemien, Vulkanausbrüche, Asteroiden – alles, was der menschlichen Zivilisation oder fiktiven Welten zu schaffen macht, nimmt einen Ehrenplatz in dieser Ausgabe ein. Doch soll es dabei nicht nur um die bloße Zerstörungskraft dieser Phänomene gehen. Denn jede Katastrophe hat neben ihren direkten Folgen auch Auswirkungen auf Politik, Gesellschaft und sogar Kunst und Literatur – Stichwort: Geburtsstunde der Science-Fiction.

Natürlich begeben wir uns auch auf die komplett fiktiv-fantastischen Pfade von verheerenden Katastrophen, oder denkt ihr, dass ein energetischer Vortex-Wirbel, fleischfressende Zombiehorden und eine uralte, monströse Tentakelgottheit auch die reale Welt heimsuchen könnten? Wir hoffen nicht.

Zu guter Letzt könnt ihr euch auch auf eine neue Rubrik freuen, in der ihr mehr über magische Neuerscheinungen und fantastische Geheimtipps aus der Popkultur erfahren werdet. Und jetzt bringt euch in Sicherheit vor all den Katastrophen, die da kommen.

Es stehen ganze Welten am Abgrund!

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