Ausgabe 2Editorial

EDITORIAL

Wer hat sich nicht schon mal gewünscht, zaubern zu können? Um heil durch eine Prüfung zu kommen, den Sieg seiner Lieblingsmannschaft heraufzubeschwören oder jemandem ein klein wenig Pech zu wünschen. Oder wer wartete vor seinem elften Geburtstag sehnsüchtig auf den Brief aus Hogwarts? Nun, was nicht ist, kann ja noch werden, denkt sicher der eine, während der andere beim Thema Magie spöttisch abwinkt.

Was ist denn das besondere an Zauberei? Wieso zieht sie Menschen derart in ihren Bann? Ist sie mehr als nur Humbug und Gedankenspielerei? Die zweite Ausgabe von Wirsing soll sich von allen erdenklichen Seiten diesen Fragen zuwenden. Zauberei und Magie eignen sich ideal als Schwerpunkt für unser Magazin. Der Werwolf-Aspekt liegt auf der Hand: wohl kein anderes Phänomen prägt die Fantasy mehr. Mächtige Magier und zünftige Zauberer strahlen in vielen Werken des Genres heller als Marvel-Fans beim Anblick von Thor.

Besondere Aufmerksamkeit bekommen deshalb jene Klassiker, die sich wesentlich durch Magie definieren. Wir werden Interessantes über Gandalf und die anderen Zauberer aus Der Herr der Ringe erfahren, gehen der Frage auf den Grund, wie sich Magie und technologischer Fortschritt in Mittelerde gegenseitig beeinflussen und verbringen eine ganze Woche im atemberaubenden Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei aus Harry Potter. Doch auch Werke, die nicht auf den ersten Blick märchenhaft scheinen, finden Platz. Ihr könnt ja schon mal gemeinsam mit Yoda philosophieren, was wir alles aus dem Hut zaubern werden.

Wie bringen wir nun aber die anderen beiden Wirsing-Pfeiler – Welt und Wissen – unter? Ganz klar: Magie ist ein globales Phänomen. Als Mitteleuropäer denkt man beim Schlagwort Zauberei zwar meist an einen bärtigen alten Mann mit Kapuze und Stab à la Merlin, aber es existieren auf unserer Erde und in der Geschichte weit mehr Vorstellungen, wie Zauberei funktioniert.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist Magie (und mit ihr verwobene Aspekte) ein hochinteressantes Phänomen. Und daraus haben wir ein paar faszinierende Herangehensweisen und Fragestellungen gezaubert. Wir wollen einen kleinen Einblick in die ethnologische Perspektive auf Magie geben, diskutieren das Thema Okkultismus aus religionswissenschaftlicher Sicht und wagen einen politischen (und durchaus experimentellen) Vorstoß in die Welt der Fantasy-Erzählungen.

Also, wer schon mal mit Harry Potter kürbissaftschlürfend eine Partie Zauberschach spielen wollte oder einfach nur Fan vom weltrettenden Feuerwerkskünstler Gandalf ist, für den ist die zweite Ausgabe von Wirsing perfekt.

Es wird zauberhaft und magisch.

2 Kommentare

  1. Alle Beispiele und Erläuterungen in diesem Editorial beziehen sich auf Männer. Das ist mir bereits in anderen Artikeln aufgefallen. Ich fände es aus naheliegenden Gründen zeitgemäß, Frauen stärker in der Zeitschrift zu repräsentieren.

    1. Vielen Dank für deine Anmerkung. In der Tat ist das Editorial sehr einseitig bzgl. der Beispiele. Dies war selbstverständlich, wie auch in anderen Artikeln, nicht beabsichtigt und tut uns leid. Fantasy und Science-Fiction sind leider noch immer sehr männerdominiert, was Autoren und Charaktere angeht, und wir suchen uns immer jene Werke und Figuren heraus, die am besten zur thematischen Ausrichtung der Ausgabe passen. Im Laufe dieser Ausgabe befassen wir uns z.B. auch intensiv mit J. K. Rowlings Meisterwerk Harry Potter, wie im Editorial bereits angekündigt. Nichtsdestotrotz werden wir in kommenden Ausgaben und Artikeln einen verstärkten Fokus darauf legen, auch Frauen in Fantasy und Science-Fiction mehr zu beleuchten.

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