VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE (Arabische Halbinsel, Südwestasien)


Am 12. Dezember ist es wieder soweit! In Abu Dhabi steht mit dem Großen Preis der Saisonabschluss der Formel 1 an. Da wollen wir selbstverständlich hin! Und wenn wir schon einmal in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind, könnten wir uns doch auch gleich mehr von dem Wüstenstaat ansehen als nur die Rennstrecke der Hauptstadt.
Unsere Urlaubsplanung kommt in Wallung und begeistert schlagen wir den nächstbesten Reiseführer auf. Die Vereinigten Arabischen Emirate, das ist schon ein ganzes Stück entfernt, doch zum Glück besitzt das Land gleich zwei der größten Fluggesellschaften der Welt. Mit Emirates oder Etihad Airways dürfte unser Trip in den Nahen Osten kein Problem werden. Nun müssen wir uns nur noch die Reiseziele ansehen und da Abu Dhabi unser Highlight werden soll, geht es erstmal ab nach Dubai.
Angekommen in der weltberühmten Prunkmetropole am Persischen Golf werden wir sofort erschlagen: von der Hitze, von dem Trubel, von den Eindrücken. Wir wollen uns erstmal einen Überblick verschaffen und was bietet sich da besser an als das aktuell höchste Bauwerk unseres Planeten: der Burj Khalifa. Ein Fahrstuhl katapultiert uns in die 148. Etage des pompösen Wolkenkratzers, der mit 828 Metern fast schon surreal über der Stadt thront. Von der Besucherplattform bestaunen wir die Aussicht und werden uns der Gegensätzlichkeit Dubais bewusst: kristallklares Meer, gesäumt von feinsten Sandstränden und eigenartig anmutenden Inseln (den künstlich angelegten Palm Islands); luxuriöse Hotels und Ressorts, Prunk an jeder Ecke; und dahinter die trostlose Unendlichkeit der Großen Arabischen Wüste.




Wieder auf dem Boden angekommen, bahnen wir uns einen Weg durch die Straßen der Stadt in den historischen Teil Dubais. Das Al-Fahidi-Viertel und das Heritage Village erzählen die Geschichte eines reichen Landstriches, der schon vor Jahrhunderten einen Handelsknotenpunkt zwischen der arabischen Welt, Indien, China, Afrika und Europa dargestellt hat. Die Beduinen beherrschten den Sand, die Piraten das Meer. Wir sehen es vor uns: lange Kamelkarawanen, die den Staub der Wüste herantragen, barbarische Seeräuber, die mit ihren Schiffen die Küsten heimsuchten und unvorstellbare Schätze erbeuteten.
Mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns von Dubai. Auf unserem Weg in die Hauptstadt bauen wir einige Abstecher ein und bewundern die atemberaubende Wüstenlandschaft der Emirate und die bildschönen Gebirgszüge im Osten des Landes. Wer den ultimativen Adrenalinkick sucht, kann sich auf den Berg Jebel Jais begeben und die mit über 2800 Metern längste Seilrutsche der Welt hinabrasen – Durchschnittsgeschwindigkeit: 120 Stundenkilometer.
Nach unserem Trip durch das abenteuerliche Hinterland erwarten uns in Abu Dhabi wieder Kontraste. Wir flanieren durch noble Gassen, besichtigen mit der Scheich-Zayid-Moschee das größte Gotteshaus des Landes und finden uns schließlich rechtzeitig an der hochmodernen Rennstrecke der Metropole, dem Yas Marina Circuit, ein. Nach all den Eindrücken in dem gegensätzlichen Wüstenstaat fällt es uns schwer, den Fokus auf den Sport zu legen. Doch natürlich sind wir gespannt, wer sich in diesem letzten Rennen der Saison zum neuen Formel-1-Weltmeister krönt. Es könnte wieder einmal Lewis Hamilton werden, doch da wir Außenseiter mögen, setzen wir auf Max Verstappen.


TATOOINE (Äußerer Rand der Galaxis, Star Wars)
Bald ist es wieder soweit! Eines der wichtigsten Podrennen der Galaxis steht auf dem Programm. Auf Tatooine findet das alljährliche Boonta-Eve-Classic statt. Tatooine: ein abgeschiedener, trostloser und verruchter Wüstenplanet, der außer diesem Großereignis wenig sehenswertes bietet. Trotzdem machen wir uns als Sportbegeisterte natürlich auf den Weg in den Äußeren Rand.
Tatooine liegt fernab jeglicher Staats- und Rechtsordnung und wird von den gaunerischen Hutten kontrolliert. Besonders vor Jabba, dem De-Facto-Herrscher der Wüstenwelt, sollte man sich in Acht nehmen. Seit jeher dient der Planet Gesetzlosen und Kriminellen als Unterschlupf. Wir ergattern uns über einige Umwege einen Flug zum größten Raumhafen des Planeten: Mos Eisley. Angekommen in der Stadt werden wir sofort erschlagen: von der Hitze, vom Trubel, von den Eindrücken. Eine Ecke sieht heruntergekommener und gefährlicher aus als die nächste und wir entschließen uns, erst einmal ein schattiges Plätzchen und ein kaltes Getränk zu suchen. Wir betreten eine nahegelegene Kantine. Die Musik der Liveband ist eher nervtötend als einladend, an der Bar und in den dunklen Ecken tummeln sich lauter unheimliche Gestalten. Wir versuchen uns einen Weg durch die Schurken und Schmuggler, die aus allen Ecken der Galaxis stammen, zu bahnen, werden jedoch sogleich von einem zotteligen Wookiee angerempelt und lauthals zurecht gestutzt. Schleunigst verlassen wir diese Spelunke, bevor wir buchstäblich erschlagen werden.


Mos Eisley ist ein hartes Pflaster und es gibt keinen Grund, hier länger zu verweilen als nötig. Wir suchen uns eine halbwegs seriöse Mitfahrgelegenheit nach Mos Espa, dem Austragungsort des Boonta-Eve-Classic. Unterwegs gibt es nicht viel zu sehen: Sand, Sand und noch mehr Sand. Ab und zu durchbricht eine karge Felsformation die trostlose Wüste, hier und da erspähen wir eine Feuchtfarm, doch vielmehr hat Tatooine nicht zu bieten. Unser Fahrer berichtet uns aber eindrucksvoll von den Gefahren dieser Einöde. Die Jawas ziehen mit ihren riesigen Schrottsammlerkarawanen durch das Land und zerlegen alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist (wenn es hier doch nur Bäume gäbe). Fernab jeglicher Zivilisation hausen die Tuskenräuber, auch Sandleute genannt, die immer wieder umherirrende Reisende überfallen. In tiefen Löchern unter der Erde lauern die riesigen, alles verschlingenden Sarlaccs. Trotz der Hitze fröstelt es uns bei diesen Erzählungen. Wer einen Adrenalinkick sucht, der muss einfach eine ausgiebige Wanderung durch die sandigen Dünen und zerklüfteten Felslandschaften Tatooines wagen.




Wir erreichen Mos Espa schließlich, als die beiden Sonnen des Planeten bereits den endlosen Horizont berühren. Die Stadt wirkt nicht sehr viel einladender, hier wimmelt es von kriminellen Söldnern und dubiosen Schwarzmarkthändlern. Aber auch allerlei Schaulustige haben sich für das Boonta-Eve-Classic in der Wüstensiedlung eingefunden. Der Kontrast zwischen verruchten Gesetzlosen und sportbegeisterten Touristen könnte nicht größer sein.
Bevor das Rennen morgen startet, werfen wir einen Blick auf die Teilnehmerliste, um uns einen ersten Eindruck zu machen. Wir entdecken durchaus einige Hochkaräter. So nimmt mit Sebulba einer der besten Podrenner-Piloten des Äußeren Randes teil, der jedoch auch für seinen aggressiven Fahrstil und sein unsportliches Verhalten berühmt-berüchtigt ist. Ins Stutzen geraten wir, als wir den Namen eines einheimischen Sklavenjungen entdecken. Podrennen zählt nicht für umsonst zu den gefährlichsten Sportarten der Galaxis. Bei den hitzigen Wettkämpfen kommt es immer wieder zu gegenseitiger Sabotage und tödlichen Unfällen – eigentlich keine Sportart für ein Kind. Wir sind jedoch prinzipiell für Außenseiter zu begeistern und so setzen wir auf den kleinen Anakin Skywalker.
Christopher stammt von den Hängen des Erzgebirges, suchte jedoch beizeiten das Abenteuer in der großen Stadt. Seit Kindertagen interessiert er sich für die Länder, Kulturen und Sprachen dieser und anderer Welten. Heraus kamen ein Ethnologie-Studium in Leipzig, die Begeisterung für Tolkiens Werke und ein Plüsch-Chewbacca auf der Couch.