

Gottesvorstellungen in unserer Welt
Die zahlenmäßig dominierenden Religionen der Gegenwart zeigen ein eher gegensätzliches Bild bezüglich der Vorstellungen von Gottheiten. Die Mehrheit der zeitgenössischen Gläubigen gehört einer monotheistischen Glaubensrichtung an. Hierzu zählen nicht nur die drei Abrahamitischen Religionen Christentum, Islam und Judentum, sondern auch das vom selben Kern abgeleitete Bahaitum und der im indischen Nordwesten verwurzelte Sikhismus.
Zum kompletten Gegenteil, dem Polytheismus, werden beispielsweise der hauptsächlich in Indien verbreitete Hinduismus und der japanische Volksglaube des Shintoismus gerechnet. Beide können allerdings, je nach wissenschaftlicher Interpretation, nicht als klassische polytheistische Religionen, wie etwa jene der antiken Griechen oder frühmittelalterlichen Germanen, angesehen werden. Vielmehr weist der Hinduismus henotheistische und der Shintoismus pantheistische Tendenzen auf.
Etwas losgelöst von göttlichen Vorstellungen stehen bei den traditionellen chinesischen Religionen des Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus philosophische Denkweisen im Fokus. Eine Einordnung dieser Lehren in ein klassisches Religionsschema ist kaum möglich.
Weniger präsent in der aktuellen Religionslandschaft (gemessen an Verbreitung und Anhängerschaft) sind hingegen klassische henotheistische oder dualistische Vorstellungen. Letzteres war lediglich bei der antiken persischen Glaubensrichtung des Zoroastrismus der Fall.
Gottesvorstellungen in der Welt von Eis und Feuer
In der fiktiven Welt von George R. R. Martin (Das Lied von Eis und Feuer/Game of Thrones) existieren viele spirituelle Vorstellungen, die genau diese Lücke zwischen den beiden Extremen, ein Gott vs. viele Götter, füllen. Es gibt auch in jener Welt typische monotheistische Religionen, wie etwa der Glaube an die Sieben (die am weitesten verbreitete Religion in Westeros) oder der Glaube an den Vielgesichtigen Gott. Genau so existieren klassische polytheistische Vorstellungen, beispielsweise im Alten Valyria. Die Alten Götter des Nordens von Westeros können dem Pantheismus zugeordnet werden.
Abgesehen davon sind mit dem Kult von R’hllor (Herr des Lichts) und dem Glaube der Eisenmänner (Ertrunkener Gott) zwei prägende Religionen einer dualistischen Vorstellung zuzuordnen. In beiden Fällen beten die Gläubigen einen Hauptgott an, der sich jedoch im ewigen Kampf mit seinem ebenbürtigen, als feindselig und bösartig charakterisierten Widersacher befindet.
Ferner gehören einige Religionen zum Henotheismus. Hierzu zählen beispielsweise die spirituellen Traditionen der Dothraki (Großer Hengst), der Glaube der Rhoynar (Menschen aus dem Gebiet des Flusses Rhoyne in Essos und Vorfahren der Dornischen in Westeros) und die Religion von Yi Ti (Großreich im Osten von Essos). In deren Vorstellungen existieren mehrere Götter, wobei nur einigen wenigen oder lediglich einer bestimmten Gottheit das Privileg zuteil kommt, verehrt und angebetet zu werden.
Christopher stammt von den Hängen des Erzgebirges, suchte jedoch beizeiten das Abenteuer in der großen Stadt. Seit Kindertagen interessiert er sich für die Länder, Kulturen und Sprachen dieser und anderer Welten. Heraus kamen ein Ethnologie-Studium in Leipzig, die Begeisterung für Tolkiens Werke und ein Plüsch-Chewbacca auf der Couch.